Träume
nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.
Würg.
Warum
kostet es mich Überwindung, meinen Eintrag mit diesem Zitat zu
beginnen und warum verspüre ich einen latenten Brechreiz, wenn ich
ihn zum 100. Mal lese? Weil ihn jeder kennt, fast jeder in einem
Poesiealbum anno 1996 niedergeschrieben hat und keiner ihn umsetzt.
Das nehme ich mir heraus, keiner setzt ihn um, ich auch nicht.
Was
braucht's zum Träumen? Nichts. Weder Schokolade, noch Geld, noch
Intelligenz oder gesellschaftlichen Einfluss. Warum tut es dann
keiner? Weil wir besessen sind von einer Macht, die in unserer Welt
über allem steht: Angst.
Was
braucht's zum Leben? Wenn man solch eine Umfrage in München beginnt,
werden Bier und BMW mit an erster Stelle stehen. Begibt man sich auf
das Land, wird man die Antwort dialektbedingt kaum verstehen, was aber
nichts macht, da man auch diese genannten Dinge nicht zwangsläufig
zum Leben braucht.
Obacht,
die Auflösung meiner pseudo-mysteriösen Ausführungen folgt jetzt:
Man
braucht nur Licht.
Weltweit
verzichten immer mehr Menschen auf Nahrung (ja, auch auf Bier) und
leben von Licht (ohne Liebe - die folgt). Was anfangs einen Mythos
darstellte, wird nun immer öfter verzeichnet und weltweit von
renommierten Wissenschaftlern sowohl selbst durchgeführt als auch
überwacht.
Während
Nikolaus von Flüe im 15. Jahrhundert bis zu seinem Tod auf Nahrung
verzichtete, so gibt es einen indischen Yogi und Fakir namens Mataji
Prahlad Yani, der im stattlichen Alter von 83 behauptet, ohne Nahrung
(Trinken eingeschlossen) zu leben und dies daraufhin jedes Jahr über
mehrere Wochen hinweg und unter sekündlicher Obhut von 30 Ärzten
aufs Neue beweist. Er lebt von Licht und sein Team bestätigt ihm
jedes Jahr, dass seine Werte von absoluter Gesundheit sind.
Crazy?
Eventuell. Unterm Strich zumindest wiedermal ein Phänomen, dass es
alles im Leben gibt, auch wenn man es nicht begreifen kann.
Was
soll uns Sterblichen das bringen, die auf Omas Käsespätzle
weiterhin nicht verzichten wollen? Vielleicht die Erkenntnis, dass
Angst nichts weiter, als eine Blockade ist, wenn man sich mal zu
Herzen nimmt, vor was man da wirklich Angst hat.
Manche
Menschen leben von den Erfahrungen der Vergangenheit, suchen
verzweifelt die Nadel im Heuhaufen, anstatt zu begreifen, dass jede
Situation anders und neu ist und die Nadel nicht mehr existiert. Sie
stehen sich selbst im Weg, weil sie denken, dass die Erfahrung sie
eines Besseren belehrt hat. Und was ist dieses Bessere?
Die schlechte Erfahrung der letzten Jahre, die sie jetzt
blockiert, etwas zu verändern.
Z. B. sich neuerdings ins Licht zu setzen, denn die einzigen Falten, die ich davon zu erwarten habe, meine Lachfalten sind, weil mich dieses Licht so schier glücklich macht, innerlich auflädt und anscheinend auch noch nährt.
Z. B. sich neuerdings ins Licht zu setzen, denn die einzigen Falten, die ich davon zu erwarten habe, meine Lachfalten sind, weil mich dieses Licht so schier glücklich macht, innerlich auflädt und anscheinend auch noch nährt.
Wie
kann ich also Angst haben, nicht über die Runden zu kommen oder
krank zu werden, wenn Menschen ohne Nahrung überleben können oder
Andere es schaffen, trotz Höhenangst einen Fallschirmsprung zu
absolvieren? Warum ist es möglich, sich selbst zu blockieren, wenn
um uns herum einfach alles möglich ist?
Robert
Betz, ein sehr lustiger Therapeut, hat auf den Ausruf „der ist
unmöglich gekleidet“ einer Vortrags-Teilnehmerin geantwortet:
Sie sehen doch, dass es möglich ist.
Ich
befinde mich derzeit in der totalen Natur und mir fällt zum ersten
Mal nach einigen Jahren – vielleicht auch zum ersten Mal überhaupt
– auf, dass die Farben unfassbar sind. Meine Joggingrunde konnte
ich kaum durchführen, weil ich ständig Fotos knipsen musste. Das
Grün ist so satt, dass es schon fast kitschig ist, der Himmel so
hellblau, dass man sich an den Farbfilter aus Mamma Mia
erinnert fühlt , die Luft riecht zum Dahinschmelzen und wenn man
sich anstrengt, dann riecht man das Meer und angesichts des Wissens,
dass es hunderte Kilometer weg ist, ist es doch unfassbar, dass sogar
das möglich ist.
Wo
viel Licht ist, ist auch Schatten, schon klar. Aber man kann immer
den Spieß umdrehen und sich in diesem Fall z. B. sagen, dass
Schatten nur existieren kann, weil das Licht schon längst daneben
wartet, vielleicht den Schatten extra geworfen hat, damit man
verdammt nochmal endlich ins Licht schaut. Die beiden scheinen
ziemlich gute Partner zu sein.
Auf
diese grenzenlose Weisheit meinerseits bin ich gestoßen, nachdem ich
einen äußerst interessanten Artikel über Marie Curie
gelesen habe. Warum lese ich, die in der elften Klasse wegen der
Kombination aus Mathe und Physik fast sitzengeblieben ist, einen Artikel
über die erste anerkannte, weibliche Wissenschaftlerin? Keine
Ahnung, aber vielleicht deswegen, weil ich ahnte, dass auch in ihr
etwas von mir steckt, sprich in jedem Vorbild, das du hast, auch
etwas von dir.
Was
sagt also die Gute, nachdem sie zehn Jahre in Polen als Gouvernante
geschuftet hat, nur, um nach Paris fahren zu können und dort in
einem unbeheiztem Dreckloch zu hausen, weil sie sich an der Sorbonne
einschreiben wollte? Eine Frau, die die Liebe ihres Lebens durch
einen tragischen Unfall verlor und trotz aller Trauer, Wut und
Verzweiflung, die sie kennzeichneten – nicht zuletzt durch tiefe
Falten, die übrigens nicht von dem Licht der Sonne stammten –
weitermachte und weiterging, als ihr manch andere nahelegten? Anyone?
Sie
sagte am Ende ihres Lebens:
Wenn
von allem, was ich um mich wahrnehme, irgendetwas lebenskräftig ist,
so ist es der Geist des Abenteuers, der unausrottbar scheint und sich
mit Neugier verbindet.
Wir
sollten wirklich mal den Piraten in uns finden und auf dem Meer
in mir, in uns, zu schippern. Am Ende des Tages gibt es immer
einen Strand, eine Flasche Rum und natürlich einen Sonnenuntergang.
Und was folgt auf den wunderschönen Untergang, der dazu gehört und
in diesem Fall komischerweise von jedem geschätzt wird? Ganz
richtig.
©
Ani 2012
Hallo Ani,
AntwortenLöschenman berichtet uns, daß wir ohne Licht nicht leben können usw. usw. So berichtet man uns ebenso davon, nicht ohne Luft, Wasser und Nahrung leben zu können.
Tja, so jagen wir dem, was man uns als "wichtig" darstellt und wir es als wahr annehmen, über A nach B bis Z hinterher und betäuben auf der Jagt unseren Schmerz mit allerlei Dingen, welches wir noch weniger benötigen als jenes was man uns als Nahrung anbietet.
Auf dem natürlichen Erlebnis- und Lehrpfad zur Rückkehr zur Lichtnahrung?
http://wp.me/P22im4-6j
Mit liebem Gruß
Ralf von Ardennien