Und
trotzdem bleibt es immer gleich,
ich schlage auf und stell mir vor,
was wäre, wenn´s noch schlimmer wird,
den immer gleichen Satz im Ohr:
Dass Atmen sich wohl trotzdem lohnt,
das Schicksal niemals wen verschont,
die Straße ist nicht immer eben und grad' deswegen:
Auf das Leben!
ich schlage auf und stell mir vor,
was wäre, wenn´s noch schlimmer wird,
den immer gleichen Satz im Ohr:
Dass Atmen sich wohl trotzdem lohnt,
das Schicksal niemals wen verschont,
die Straße ist nicht immer eben und grad' deswegen:
Auf das Leben!
(Jupiter
Jones)
Als
ich neulich mit Tränen in den Augen meinen zwei Freundinnen
erklärte, wie sehr ich sie dafür wertschätze, dass sie das für
mich tun... so ohne "wenn und aber"... so ohne murren, maulen,
meckern... da fiel mir auf, wie viele so etwas überhaupt nicht
kennen. Dass man nie verlangen muss, weil es vorher schon längst
erledigt wurde.
In dem
Moment konnte ich bewusst wahrnehmen, wie sehr ich mich glücklich
schätzen konnte. Da standen sie, die beiden, und wichen nicht von
meiner Seite. Ich musste sie gar nicht wirklich ködern, nur ein
bisschen zuzwinkern und mich von Herzen bedanken. Und sie blieben.
Voraussetzung für so ein Kalkül ist natürlich das
Nahe-am-Wasser-gebaut-sein von Freundinnen, da somit alle
Dämme brachen und die anderen Emotionen des Abends wegwischten.
Gerade
in den letzten Wochen habe ich gelernt: Gib ein kleines bisschen, gar
nicht mehr, als du geben willst, bedanke dich und du kriegst im
Gegenzug die ganze Welt. Wenn die Dinge anfangen, unkompliziert
abzulaufen, dann funktioniert auf einmal alles.
Wenn
man Händchen haltend in Wartezimmern sitzt und das Testergebnis
abwartet, wenn die Freizeit über der Karriere steht, wenn Freunde
morgens anrufen und fragen, ob deine Halsschmerzen weg sind... dann
läuft ein großer Teil in deinem Leben rund.
Als
ich neulich ein Date hatte und beschloss, dies vorzeitig zu
verlassen, hat mich das Mädchen neben mir an der Bar nach meiner
Nummer gefragt und ich war kurz hin und weg.
„Der
Nachname wie der Komponist... dann freu ich mich, wenn wir uns mal
treffen!“.
Das war vielleicht
`ne Nummer. Jedes mal, wenn ich alleine an der Bar saß, weil meine
Begleitung kurz, äh, verschwand, setzte sie sich neben mich und
unterhielt mich. Schön, dass sich freundschaftliche Verhaltensweisen
aufzeigen können, noch bevor die Freundschaft entstanden ist. So bin
ich an dem Abend mit einer neuen Nummer nach Hause gegangen und
musste lachen, als ich die Nacht rekonstruierte und im Zuge dessen
ihren Namen auf meinem Display las. Großartig. Nummer ist Nummer und
solche bereiten wenigstens keinen Kummer, reimte ich stolz vor mich
hin.
Weiter
geht’s zu den Leuten, die um halb sieben am Morgen ein Frühstück –
wenn auch nicht ganz uneigennützig – zubereiten und du faul daneben
sitzen kannst. Von der Avocado bis zum frisch gepressten Orangensaft
war alles dabei. Während der Körper jauchzte, frohlockte das Herz
und rief:
Ja!
Ja!! Ich will mehr davon. Mehr von der Gelassenheit, der Sympathie
und Herzlichkeit – wo verstecken sich diese Dinge eigentlich so
oft?
Wenn
dann alle zusammen ins Bett fallen, auf der Schulter des Anderen
einschlafen und lieber den ganzen Morgen zusammengequetscht, drunter
und drüber und einfach irgendwie pennen, anstatt in´s eigenen
Nest umzuziehen, ist man irgendwie gerettet worden. Denn einmal
von so etwas gekostet, wird man nie wieder darauf verzichten wollen.
Zusammen ist man weniger allein
und zusammen verkorkst sein zu dürfen, Tierlaute von sich geben,
darüber wie kleine Kinder zu giggeln und in keinem Fall sich fragen
müssen, ob man dabei blöd aussah, sich doof verhalten hat oder der
Lidstrich noch sitzt (was er übrigens noch tat und mich schwer
begeisterte), ist einfach mal das Größte.
Alles
in allem eine tolle Erfindung, diese Freundschaft. Man erlebt die
besten Sachen und bereichert das Leben des Anderen im höchsten Maße.
Man kann alles zusammen erleben und wenn man sich am
Ende des Tages streitet, weiß man ganz genau, dass es nur eine Frage
der Zeit ist, bis man sich wieder verträgt, während es in
Partnerschaften meist eine Frage der Beziehung ist.
Und
übrigens kennt Freundschaft auch kein Alter. Während wir uns für
viel zu wichtig nehmen, durch den Alltag im Kostümchen (hellgrau,
frecher Schnitt) spazieren und uns am Abend auf die Tagesschau
freuen, bekommt man in der Freundschaft die Chance, seine Kindheit
aufzufrischen. Man kann das mit Hörspielkassetten tun, mit
Pyjama-Partys, mit Erinnerungen über Fury, Fuchur und Black Beauty.
Ich
kenne meine Freundin seit 15 Jahren. Wir haben uns einmal gestritten. Damals wie heute ist es same, same... but different.
©
2012 Ani
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